Sonntag, 23. Oktober 2011

Die Grenze nach Tibet

heute war ein kurzer Abstecher an die Tibetische Grenze angesagt, leider mussten wir diesen Weg über neue Strasse nehmen.
Die Chinesen bauen hier unter nicht ungefährlichen Umständen eine Strasse, das die Nepali die Chinesen nicht mögen kann man sich denken. 
Die meisten Nepali, Tamang`s ,Nawaris und auch die Sherpas waren mal Bewohner von Tibet und sind seit den 50 er Jahren im Exil Nepal.



Ob die Strasse wirklich ein Segen für Nepal ist, mag ich garnicht beurteilen, sicher macht es vieles einfacher um Waren und Güter zu transportieren aber es geht zu Lasten einer wunderschönen Landschaft und man weiß nicht was da noch nach kommt. Wie die Chinesen Tibet ausbeuten ist ja nicht zu übersehen. Ich befürchte das auch hier irgendwann die Wälder einfach abgeholzt werden.
Dieser Hotelbunker steht schon in Tibet, hier leben die höheren Militäroffiziere und Chinesische Touristen.
Die Arbeiter der Strasse leben in Wellblechhütten unter primitiven Bedingungen direkt am Strassenrand.

Es war schon ein beklemmendes Gefühl dort an den alten Schießscharten zu stehen und sich von den Chinesischen Soldaten genau beobachtet zu fühlen.....
Wir zogen dann mal weiter nach Briddhim 2229 Meter . Ein sehr hübsches Bergdorf und mit unsere schönste Logde.

 Mittagspause mit der täglichen Nudelsuppe


 Das war eine echt schnuckelige Küche und sehr gemütlich

Unser Zimmer


Hier haben wir Mädels erst einmal den Souvenirshop überfallen und geplündert.








 Briddim


Samstag, 22. Oktober 2011

Tag 2 und 3 auf dem Tamang Trail "Die Seele öffnet sich "

..erstaunlicherweise war ich am nächsten morgen nach dem ersten Aufstieg topfit, ich konnte es selbst kaum fassen , kein Muskelkater oder sonstige Zipperlein.
Nach dem Frühstück ging es dann weiter, an unserem heutigen Übernachtungsort nach Tatopani auf 2600 Meter, hier gibt es heiße Thermalquellen.
Wie cool ..das heißt es gibt Abends ein heißes Bad , welch ein Luxus.


Das sich in dem Wasser auch ein paar Blutegel tummeln haben wir erst mitbekommen nachdem Marion wild kreischend aus dem Wasser sprang und alle anderen Mädels hinterher ...fand ich seeehr witzig :-)))..ich war nämlich schon draußen.


Von da aus hatten wir unser höchstes Ziel vor uns es ging rauf auf 3200 Meter nach Nagthali.
Nagthali ist hier ein heiliger und sehr magischer Ort man spürt hier eine sehr starke Energie.

 Marion und Laura
 Martina und Kerstin
Bild unten die große Martina

Hier machte mein Kreislauf dann doch ein bißchen schlapp und ich habe mir den Nachmittag einfach mal frei genommen um mich zu aklimatisieren. 
Ein paar von unserer Truppe sind dann nochmal rauf auf 3600 Meter, leider war es an diesem Tag sehr bewölkt und man konnte nicht viel sehen , die Wolken kamen bis in die Zimmer unserer Lodge.
Der nächste Morgen bot uns dann aber einen unbeschreiblichen Blick auf den Lirum La einen 7600 er und einen ersten Blick auf die Berge von Tibet.
Die Landschaft ist einfach unbeschreiblich, da ist man schon soweit oben und rundherum um einen ragen die Berge hervor. Alles wirklich so gewaltig, groß und schön und magisch.
 Diesen Ausblick hatten wir direkt aus unserem Fenster.



Wer auf einen Berg raufklettert muss auch wieder runter, es sollte der schwierigste Abschnitt unseres Trekkings folgen. Die Pferde hatten an diesem morgen überhaupt keine Lust sich einfangen zu lassen und wir schauten eine ganze Weile dem unglücklichen Versuchen zu wie die Porter versuchten die Ponys einzufangen.....kam mir irgendwie bekannt vor .



Nichts ahnend was uns bevorstand machten wir uns zu Fuß auf den Weg. Es ging durch einen herrlichen Urwald stetig bergab, die Bäume die hier wachsen haben so dicke und starke Wurzeln das man darunter wohnen könnte, sie bilden oft eine richtige Höhle. Viel Bambus und mir unbekannte Laubbäume machen diesen Wald zu einem Paradies.

Der Abstieg war ein kleiner Horrotrip, gut 2000 Meter ging es im Zick Zack Kurs den Berg runter...der Weg wollte einfach kein Ende nehmen.
Ich musste bei diesem Abstieg oft an Hape Kerkeling denken, er beschreibt in seinen Buch so herrlich Bildhaft seine Knieschmerzen. Ich weiß jetzt  genau was er meint :-)

Irgendwann während des Abstiegs knicken einem dann einfach die Beine weg und man denkt es geht nicht mehr, man schwitzt und hat höllische Schmerzen, aber es hilft ja nichts man muss da runter und das wenn möglich in einem Stück, ein Fehltritt und es geht ganz schnell steil bergab und ich meine richtig steil.

Ich bin hier schon sehr an meine Grenzen gekommen und habe sie auch überschritten.
Während man so läuft muss man so sehr auf seine Schritte achten das irgendwann alles andere in den Hintergrund tritt, es ist ein schleichender Prozess und es ist mir eigentlich auch erst am dritten Tag aufgefallen das sich etwas verändert.
Das sich in mir etwas verändert.Ganz langsam öffnet sich ein Tor zu dem Teil deiner Seele die sonst gut verschlossen ist.
Die Erkenntnis diesen Tages hat mir die Augen geöffnet ..aber ich möchte sie für mich behalten.
Ich denke jeder von uns hat in diesen Tagen etwas ganz Besonderes für sich erkannt und gewonnen.





Dienstag, 18. Oktober 2011

Der Trek beginnt

Früh morgens ging es dann los.
Mit etwas Verspätung kamen die zwei Sherpas und Ihre Ponys bei unserem Hotel an.
Beim Anblick dieser kleinen und knochigen Ponys war ich dann doch etwas erschrocken, ich hatte doch Ponys der erwartet die deutlich kräftiger sind.
Da standen sie nun zwei kleine ziemlich magere Ponys.
 Der Hengst Jando und die Stute Damba ( oder so ähnlich )
Die Sättel waren genau so wie ich es mir vorgestellt hatte ein Sammelsorium aus selbstgemachten Teilen.
Wer also irgendwann mal vorhat auch eine Tour mit Pferden in Nepal zu machen könnte als kleines Geschenk für die Pferdebesitzer zum Beisspiel ein paar Steigbügelriemen oder ein Halfter mitbringen,das kostet bei uns nicht die Welt und die würden sich riesig freuen.
Ein Tipp noch von mir , nehmt euch auf jeden Fall die kurzen Stiefelchaps mit ..Eure Waden werden es euch danken.
Dann ging es endlich los in Richtung Gatlang
 dort sollte unsere erste Lodge zum übernachten sein.
Stetig bergauf aber einigermassen gut reitbare Wege, ich dachte so geht es denn ganzen Weg weiter..........
Das ich damit falsch lag zeigte sich dann nach etwa einer Stunde, wir mussten nun richtig steil bergauf reiten und die Wege waren nun verschwunden, stattdessen standen wir nun vor sehr steilen Geröll und Felsentreppen von ca. 50cm Breite.
 Die Sherpas meinten dann auch wir könnten das hochreiten.
 Mein kleiner Hengst hatte hier aber sichtlich zu kämpfen und das obwohl diese Ponys unglaubliches leisten . Stück für Stück kämpften sie sich den steilen Abhang hoch.
Irgendwann wurde es mir und dem Hengst dann aber doch zu heftig ,
 die schmalen Wege und der steile Abhang och nöö...jetzt hieß es laufen.
Oweia..Ich-völlig untrainiert, Raucher und dazu auch übergewichtig.
Nach ein paar Metern fing mein Herz an zu hämmern das ich dachte es fliegt mir gleich um die Ohren und ich hatte noch einen langen Weg nach oben vor mir.
" Was zum Geier tue ich mir da eigentlich an ? "
Ich gehöre aber nun nicht zu den Menschen die einfach aufgeben, also habe ich mich da hoch gekämpft  schnaufend und prustend.
Und ich bin dann irgendwann dann auch da oben heil angekommen und wurde mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.

Nach der Mittagspause in einer kleinen Lodge und einer Nudelsuppe ging es dann wieder per Pferd weiter.
Was für eine Wohltat ,ich konnte mich ein bisschen ausruhen und den Ausblick genießen.
Nach ca 6 Stunden Wanderung kamen wir dann in Gatlang bei unserer Lodge an.


Das komplette Häuschen wurde hier selbst gebaut, aus Steinen und selbstgehobelten Brettern.
Geht ja auch nicht anders - wir fahren einfach in Baumarkt und kaufen ein, aber hier muss man jedes Stück auf dem Rücken hochtragen also wird eben sehr viel selbstgemacht.
Die Zimmer in der Lodge bestehen aus einfachen ein bis drei Betträumen - eine Pritsche mit Matratze.
Das Bad ist draußen im Hof ein Wasserhahn mit frischem Bergquellwasser :-)
Also ist hier nur Katzenwäsche angesagt.
Alles sehr einfach und schlicht und trotzdem hat es seinen ganz besonderen Reiz.